So schön Erzählungsbände auch sind, als Rezensent bedeuten sie eine Menge Arbeit. Aber jammern hilft auch nicht und hinterher ist man stolz wie Bolle.
Jedenfalls konnte ich pünktlich zum vergangenen Wochenende die Rezi zum zweiten Band mit Kollaborationen der Steinmüllers mit Erik Simon, Leichter als Vakuum, beenden.

Leichter als Vakuum von Angela Steinmüller, Karlheinz Steinmüller und Erik Simon, Titelvignette: Thomas Hofmann
Der Band hat ein ziemlich cooles Konzept für die Darreichung der Geschichten.
Der Philologe Simon Zwystein veröffentlicht eine Reihe von Manuskriptsammlungen. Stets drei Texte bilden dabei eine Geschichte, die dadurch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Dabei wechseln auch die Stile und Textformen. Es gibt Briefe, Protokolle, Märchen und Berichte aus aller Herren Länder und diversen Epochen.
Nicht alle sind SF oder überhaupt phantastisch, aber zumindest behandeln sie vorstellbare Dinge. Der Spaß liegt vor allem darin, dass die Geschichten oft nur so tun, als ob sie Uraltes behandelten. In Wirklichkeit verbergen sich in ihnen eine ganze Menge hinterlistiger Anspielungen auf die tolle Moderne.
Der Band ist so abwechslungsreich wie amüsant und wer sich gern mal wieder in eine Retroschaukel setzen möchte, konnte das schon lange nicht mehr so ausladend. Gerade der abschließende Kurzroman Die größte Reise bietet hier selbst für RetrokostverächterInnen eine große Schüssel feinster Raffinesse und Marskanäle.
Ganz ausführlich stehen meine Eindrücke wieder einmal in der Rezi für den Fantasyguide: Leichter als Vakuum von Angela Steinmüller, Karlheinz Steinmüller und Erik Simon
Die hab ich quasi auch schon bei einem Verlag untergebracht, aber dort wird sie gekürzt erscheinen. Also nutzt die Chance und lest das unfassbar episch lange Original!
[…] Dann flieg doch zum Mars! […]
LikeGefällt 1 Person