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Kaskadierender Horror und die Intelligenz der Kunst

Pünktlich zur Leipziger Buchmesse erschien der zweite Kaskade-Band »De Profundis« von Michael Marrak und nur wenige Tage später präsentierte der Autor das Buch stolz im Berliner Otherland.

Nach verstörenden Erlebnissen mit den Pollern der Bergmannstraße musste der Autor erst einmal kurz verschnaufen, Gelegenheit für Buchhändler Wolfgang Tress, auf das wieder prall gefüllte Programm des Ladens zu verwesen, das gefühlt täglich mit Highlights glänzt und so das Corona-Loch vergessen lässt.

Wolfgang Tress offenbarte die nächsten Otherland-Pläne

Dann konnte es losgehen mit dem neuesten Marrak-Werk. Natürlich war auch Verleger Hardy Kettlitz anwesend, der sich gleich mal bei meiner Liebsten unbeliebt machte, als er auf die Existenz von Stammplätzen verwies. Ich hoffe sehr, dass ihr Unmut keinen Einfluss auf den künftigen Bucherwerb aus dem Memoranda-Programm hat.

Hardy Kettlitz, Michael Marrak und die Wall of Bottles

Dem Abend selbst schadete das zum Glück jedoch nicht.

Michael Marrak begann kurz mit der Erklärung, warum es überhaupt zu einem zweiten Band des Romans kam. Die ersten vierzig Kapitel entstanden vor ein paar Jahren auf Anfrage eines Major-Verlages unter dem Titel »Kaskade«. Nach wirtschaftlichem Umbau des Verlages und Tod des Verlegers wurde aus einer Veröffentlichung jedoch nichts und das Manuskript landete zunächst als ungeliebter Scheiterhaufen in der Versenkung.

Erst durch die beiden Storybände, erschienen in Hardys Memoranda Verlag, bekam Micha wieder Lust auf den Text, der zunächst eher als etwas dreckiger Krimi begann und zunehmend phantastischer wurde. Was den Umfang wachsen ließ und so musste der Text gesplittet werden, um den bereits angekündigten Erscheinungstermin von »Lex Taleonis« halten zu können.

Das führte dann auch bei einigen Lesenden zu Verärgerung, da der Band mitten in einem Flashback, sehr abrupt endet.

Nun aber ist Band 2 draußen und Micha las uns ein paar Stellen aus dem Anfang des Romans vor. Es bleibt weiterhin spannend, phantastisch und mysteriös. Und es gibt ein echtes Ende.

Michael ganz modern mit klimaneutraler Leseunterstützungstechnologie

Für Nerds wie mich spendiert der Verlag eine Sonderausgabe, die unter dem ursprünglichen Namen »Kaskade« beide Teile in einem Buch vereint. Dann werde ich das Werk auch komplett von Anfang lesen, da mir nach der Zeit nicht mehr wirklich alle Details im Kopf sind, was bei Krimihandlungen schon ungünstig ist.

Im Anschluss wurde Micha natürlich noch mit Fragen überhäuft. So erfuhren wir etwas mehr über seinen in Arbeit befindlichen SF-Roman, der auf der Kurzgeschichte »Insomnia« beruhen soll und plötzlich befanden wir uns in einer sehr emotionalen Diskussion zum Thema KI und Kreativität.

Besonders Timo Kümmel, über dessen Anwesenheit ich mehr sehr freute, mag ich doch seine Arbeiten seit langem, hat da für die Zukunft große Bauchschmerzen, da er als Grafiker und Covergestalter von der Masse künstlich generierte Bilder besonders betroffen ist.

Es ist eine Technologie, deren Einfluss auf unser Leben noch nicht in Gänze abzusehen ist. Inwieweit wird es unsere menschliche Kreativität behindern? Wird die Konkurrenz uns vielleicht sogar inspirieren? Welche Opfer wird es und kosten?

Ein überwältigender Veränderungsprozess läuft da gerade ab, der uns neben all den Krisen zusätzlich durchrüttelt, nicht nur an solch phantastischen Abenden im Otherland.

Immer wieder Neuanfang

Neue Arbeit, wenig Zeit. Dazu Gartenarbeit und ein die Rettung Mittelerdes – das Bloggeschehen kümmert grad. Aber es passiert viel, nur schaff ich es nicht unbedingt, darüber zu schreiben.

Nun aber!

Nach diversen Lesungen in real und Second Life konnte ich nun endlich auch »Der Garten des Uroboros« von Michael Marrak beenden. Wobei das eigentliche Lektüreende schon wieder ein paar Tage zurück liegt. Das Buch war Lesezirkelstoff des SFN im Mai und erst im Anschluss widmete ich mich der Rezension. Was mir nicht ganz leichtfiel.

Der Garten des Uroboros von Michael Marrak

»Der Garten des Uroboros« wurde vor dem »Kanon mechanischer Seelen« verfasst und unterscheidet sich in Thematik und Stil doch sehr. Der »Uroboros« ist mehr ein Wissenschaftsthriller mit Archäologierätseln und sehr authentisch geschriebenen Abenteuern zweier junger Männer. Der eine lebte zur Zeit der Inkas in Peru, der andere im Westafrikanischen Mali. Michael Marrak zieht hier alle Register seiner Beschreibungskunst, es war faszinierend und wunderschön in Worte gefasst.

Auch der Part in der Gegenwart fesselte mich, klar Archäologie war meine erste große Liebe, noch vor der Science-Fiction.

Was mir nicht ganz so gut gefiel, hat mit dem theoretischen Hintergrundkonzept zu tun, der im Klappentext bereits verraten wird und einen coolen Namen hat: Apokatastasis. Das hat nichts mit der Apo zu tun, sondern beschreibt ein zyklisches Weltbild, in dem sich alles exakt bis zum letzten Wort in einem fest definierten Zeitrahmen wiederholt. Das ist nicht so meins. Als Prämisse vielleicht ganz spannend, aber für mein Empfinden konnte Micha daraus nicht wirklich etwas machen.

Aber er bastelt gerade an einer weiteren »Kanon«-Fortsetzung, insofern ist das alles nicht weiter schlimm. ich hab das Buch gern gelesen, hatte meine Freude dran und bleibe weiter Marrak-Fan.

Ein paar Sätze mehr in meiner Rezi drüben im Fantasyguide: Der Garten des Uroboros von Michael Marrak

Jenseits der Vernunft, abseits des Uhrwerks

Momentan will mich der Mai mit kühler Luft erfrischen und von der Gartenarbeit abhalten, doch nur wenige Momente bleiben mir, mich dem Müßiggang hinzugeben.

Darum auch so wenig Artikel hier.

Nun aber bin ich mit dem Erzählungsbandes »Quo vadis, Armageddon?« von Michael Marrak durch, dessen Lesung ja jüngst im Otherland stattfand.

Es ist der erste Band seiner »Besten Erzählungen« und ich kannte daraus bisher nur »Die Stille nach dem Ton«, die zwar schön schräge Bilder und Ideen enthält, mir aber wegen des religiösen Touches nicht wirklich gefiel.

Michael Marrak auf der LBM 2019
Michael Marrak auf der LBM 2019

In »Quo vadis, Armageddon?« finden sich etliche Texte, in den sich Micha mit religiösen Mythen und Themen befasst, meist stark in die Horror-Richtung verschoben, so dass Barock-groteske Werke entstehen, deren Wortmagie mich regelmäßig verzaubert.

Großartige Schöpfungen wie die Knochenuhren in »EPITΔPH« oder der Orakel-Hafen in »Der Steinhafen« beweisen einmal mehr, warum Micha eigentlich als herausragender phantastischer Autor viel mehr bekannt sein sollte.

Quo Vadis, Armageddon? von Michael Marrak, Cover: Michael Hutter
Quo Vadis, Armageddon? von Michael Marrak, Cover: Michael Hutter

Die Mischung ist bunt. Ältere Texte, die für den Sammelband überarbeitet wurden stehen neben recht jungen Werken, darunter »EPITΔPH« erstmals als echtes Buch. Da die Gestaltung, wie bei so vielen Golkonda/Memoranda-Büchern, edel aussieht und Hingabe zur Kunst der Buchgestaltung ausdrückt, kann man überhaupt nichts falsch machen, wenn man sich dieses Buch besorgt. Toller Inhalt, schmucke Hülle – ein echter Marrak!

Ein wenig mehr zum gibt’s Buch in meiner Rezension: Quo Vadis, Armageddon? von Michael Marrak

Mit dem Kanu durch Verlagsstromschnellen

Das Buchpremierenjahr im Otherland ging letzte Woche in eine neue Runde. Selbst die Otherlander konnten auf Anhieb nicht benennen, die wievielte es nun ganz genau ist, als Michael Marrak die Doppelpremiere seines neuen Romans »Der Garten des Uroboros« und des Erzählungsbandes »Quo vadis, Armageddon?« feierte.

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Die Otherlander Wolfgang Tress und Simon Weinert grübeln

Der erste Band der »Besten Erzählungen von Michael Marrak in zwei Bänden« war zwar schon zur Leipziger Buchmesse erhältlich, aber wie Simon Weinert es formulierte: Buchmesse zählt ja nicht.

Michael Marrak erschien mit Amandara, die schon im Januar ein Märchen aus dem »Uroboros« in der Kulturbremse präsentierte.

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Amandara und Michael

Natürlich fand sich auch MEMORANDA-Verleger Hardy Kettlitz ein, sodass Michael sich ganz beruhigt im Kreise von Freunden und Fans platzieren konnte.

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Zwei Bände hat die von Hardy herausgegebene Reihe mit besten Erzählungen

Nach der Installation der passenden Lesebeleuchtung präsentierte der stolze Autor seine dicke Lesemappe mit den sorgfältig eingeklebten Seiten des »Uroboros«.

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Eine Lesung mit Michael Marrak hat immer Stil

Der »Uroboros« ist für Micha wie »Quo vadis, Armageddon?« auch, so ein »endlich-geschafft-Teil«, weil das Buch früher schon (unter einem anderen Titel) nach »Lord Gamma« bei Bastei Lübbe im Gespräch war. Eigentlich unfreiwillig, weil er seinem Agenten gegenüber die Romanidee erwähnte, der prompt den Cheflektor des Verlages anrief und so kam es dann sogar zu einem Vertrag, den Micha dann aber wieder kündigen musste, weil er sich einfach nicht reif für den Roman fühlte und er damals sein Konzept nicht umsetzen konnte.

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Micha und sein Buch

So hing der Roman lange in der Luft, war dann aber sogar schon drei Jahre vor dem »Kanon« fertig. Er zog den »Kanon« dann vor, weil er ihn geeigneter fand, um nach der langen Veröffentlichungspause wieder anzufangen. So repräsentiert der »Kanon« seine neue und der »Uroboros« seine alte Schreibe. Da der Verleger Jürgen Egelseer von den diesjährigen Schneebergen betroffen war, schrieb Micha den Roman nicht nur, zeichnete das Titelbild und die Innenillustrationen, er setzte das Buch auch noch!

»Uroboros« ist ein Synonym für die Erde. Es geht um eine Prophezeiung, bzw. um eine Apokatastasis (der Zungenbrecher bedeutet laut Wikipedia Wiederherstellung aller Dinge am Ende der Zeiten).

»Eine Idee, in der alles sich, als ein riesiggroßes, sinnloses Nichts entpuppt. Es ist ein Kreislauf, für den es unterschiedliche Längen gibt, zwischen zwölftausend und sogar zwei Millionen Jahren, und am Ende dieses Kreislaufes beginnt alles neu. […] Es ist eine Theorie nach der ab einem bestimmten Zeitpunkt alles endet und von vorne beginnt. Aber jetzt nicht von vorne beginnt und man bekommt eine neue Chance und man macht alles anders. […]
Man führt exakt das gleiche Leben sobald dieses Leben beginnt mit den exakt den gleichen Gedanken, den gleichen Gesprächen, den gleichen Worten, den gleichen Überlegungen. Es ist immer der gleiche Kreislauf. So eine Art völlig sinnloses, göttliches Hamsterrad. […]
Das Buch beschäftigt sich praktisch mit der Idee, was passiert wenn sich doch etwas ändert, was passiert, wenn es drei oder vier Anomalien gibt, die es Menschen ermöglichen, durch dieses göttliche Tabula rasa durchzuschlüpfen.«

So gibt es im »Uroboros« vier Handlungsstränge, die auf drei Erdteilen spielen und keinen wirklichen Haupthandlungsstrang. Zwar spielt der Archäologe Hippolyt Krispin aus »Morphogenesis« wieder mit, aber nur, weil sich Micha keinen neuen Archäologen ausdenken wollte. Eigentlich hatte er etwas vor wie in den Filmen »Rapa Nui« oder »Apocalyptica«, also komplett ohne Gegenwartshandlung. Das gefiel dem damaligen Verlag aber nicht. So ist dann ein Gegenwartsstrang doch noch eingeflossen und gibt dem ganzen eine Indiana-Jones-Atmosphäre, erklärte Micha.
Er las allerdings zwei Kapitel aus einem Strang in der Vergangenheit vor.
Im Jahre 1455 muss der Chachapoya-Junge Chebál einen ziemlich anstrengenden Initiierungsritus durchstehen. Dabei geht es um die Jagd auf einen riesigen Raubfisch und die Fahrt mit einem Kanu einen wilden Strom hinab durch Engpässe und Wasserfälle. Micha las das gewohnt spannend und fesselnd.

Im zweiten Teil deas Abends ging es zum Sammelband »Quo vadis, Armageddon?«, der eine lange Geschichte hinter sich hat.

»Was hier liegt, das Ding hier, in seiner jetzigen Inkarnation, ist eigentlich die Anthologie, für die damals »Lord Gamma« eine Kurzgeschichte hätte werden sollen.«
»Und das war 1999«, warf Hardy von der Seite ein.

Eine zwischenzeitliche Veröffentlichung bei Festa zerschlug sich auch und da einige der alten Erzählungen in irgendeiner Form in seine Romane eingeflossen sind, spürte er in sich auch nicht die Begeisterung, das Projekt voranzutreiben.
Die Stories sind weit verstreut erschienen. Viele der Anthologien sind vergriffen, teilweise sogar schon die Herausgeber verstorben, sodass es jetzt doch toll ist, die Geschichten zwischen zwei Deckeln zu haben.

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Lose Blätter und ein Bier – quo vadis?

Er las dann die allererste Geschichte, von der er selber denkt, hier begann es für ihn ernst zu werden mit der Schreiberei: »Dominion«. Sie erschien in der Alien Contact-Anthologie »Das Herz des Sonnenaufgangs« 1995 im Teil mit den neuen Geschichten. Es geht in der Story um einen Säbelzahntiger mit dem Namen Richard Madenbach, was Michael damals noch für einen coolen Namen hielt. Inzwischen liest es sich für ihn wie der »Kanon« in der Urzeit. Entsprechend amüsant wurde es dann auch.

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Die Situation ist ernst …

Im Anschluss hatten wir noch Zeit, um Fragen zu stellen. Schnell drehte sich das Gespräch um die Probleme, die man als Autor hat, wenn man ein paar Jahre von der Bühne verschwunden war. Micha arbeitete ja fast etliche Jahre an einem Computerspiel mit, das dann doch nicht veröffentlicht wurde. So lehnten alle großen Phantastik-Verlage den »Kanon« ab, der aber inzwischen so erfolgreich ist, dass justamente eine Hörbuchfassung im Verlag Hörbuch Hamburg herauskam, gelesen von keinem geringeren als Stefan Kaminski.
Sichtlich stolz erzählte Michael von dieser Auszeichnung seines phantastischen Romans.
Das Verlagswesen ist im Umbruch. Man kann gespannt sein, wohin uns das alles führt. Hauptsache, wir lesen weiter etwas von Michael Marrak und sehen uns im Otherland!

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Kein Buch ohne Signatur!

Manche Märchen mögen’s kürzer

Noch im letzten Jahr bekam ich über Facebook den Hinweis von Michael Marrak, dass er im Januar ein Lesung mit Christian von Aster in Berlin abhalten werde und da ich beiden blind in Sachen cooler Phantastik vertraue, landete der Termin sofort in meinem Kalender.

Die Infos zur Veranstaltung waren nicht besonders konkret, nur dass es eine Nachmittags- und Abendlesung geben werde und Märchen das Thema seien.
Wir entschlossen uns, einen Spaziergang durch Moabit mit der Lesung zu verbinden und da im Winter das Licht eher nachmittags zur Besichtigung unbekannter Welten geeignet ist als im trüben Abenddunkel, wählten wir die 15 Uhr Vorstellung. Erst beim Erforschen der Location kam mir in den Sinn, dass die frühe Lesung Kinderkompatibel gedacht sein und sich somit das Programm am Abend unterscheiden könnte.

Aber egal, wir hatten einen Plan und los ging’s.

Die Gegend am Nordufer der Spree macht einen eher ruhigen Eindruck. Zwischen Altbaubeständen gibt es jede Menge seltsamer Neubauten, dennoch spürt man die lebendigen Reste eines Arbeiterviertels.

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Die Kulturbremse verstärkte diesen Eindruck noch. Ein kleines Projekt für Kinder, wo der Hausherr die Gäste persönlich mit Handschlag und netten Worten begrüßt und sich engagiert um die kleinsten Gäste kümmert. Bühne und Publikum befanden sich im Trainingsraum der Kulturbremse, in dem sonst Kinder Zirkusdinge lernen können.

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Amandara

Zunächst stellte uns Amandara den Hintergrund der Lesungen vor. So gingen die Einnahmen des Tages komplett zu gleichen Teilen an Frecher Spatz e. V. und Brot und Bücher e. V.

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Der noch nicht alte Conrad

Als musikalische Begleitung hatte sie Conrad, den Saitenreichen, gewinnen können, der von Spilwut und Wolgemut bekannt sein könnte und nicht nur wunderbar Harfe spielt, sondern auch ein lustiger und freundlicher Kerl zu sein scheint.

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Mächenmagier von Aster

Dann ging es los. Christian von Aster erzählte kurz, dass er erst im letzten Jahr wieder zu den Märchen fand, als er 450 Märchenbücher aus einem Nachlass erstand. Dabei wurde ihm bewusst, dass Märchen sein ursprünglicher Zugang zu Geschichten waren. Heute lebt er davon, dass er Geschichten erzählt. Märchen haben auch heute noch Bedeutung.
Mit einem magischer Fingerbewegung änderte er das Licht der kleinen Kugel auf dem Tisch zu seiner Seite und dann begann er mit dem Märchen aus Indien »Die Ziegenkönigin«.

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Michael Marrak

Michael Marrak stellte dann mit »Die Sternenfrau« eines der indianischen Märchen vor, die in Der Garten des Uroboros zu finden sein werden, seinem nächsten Roman, der im Frühjahr bei Amrûn erscheinen wird.

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Ingeborg Middendorf

Ingeborg Middendorf hatte sich das Märchen vom »Tischlein deck dich, dem Goldesel und dem Knüppel aus dem Sack« in der Fassung der Gebrüder Grimm ausgewählt. Leider zog sie das Märchen extrem in die Länge und unterbrach es immer wieder für Erklärungen. Trotz zunehmender Unruhe der Kinder.

Dadurch musste das Programm dann leider verkürzt werden. Christian erzählte noch ein kurzes Märchen aus der Schweiz, »Das schneeweiße Steinchen« aber Michaels zweites Märchen, »Das Sternenmädchen«, das er für das schönere seiner beiden Texte hält, musste leider entfallen. Traurig, aber da ich mir das Buch sowieso kaufen werden, und es auch sofort zu lesen gedenke, kann ich diese kleine Unschärfe bald beseitigen.
Man hätte die Wartezeit bis zur Abendlesung noch mit Gesprächen und Imbiss überbrücken können, aber wir entfalteten den Regenschirm und zogen Richtung Hansaviertel davon, den kleinen Spaziergang durchs Unbekannte fortzusetzen.

Ohne Mond kann ja jede!

Trübe Wintertage bringen mich Frau Luna nicht wirklich näher und ein bisschen hoffe ich ja, diese langen Abende mit Buch und Wein gemütlich im Sessel zu verbringen, jedoch wo ist dieser Obiwan, wenn man ihn braucht, das antagonistisch handelnde Universum zu verstehen?

Aber werf ich mal das Dubistschuldstöckchen nicht zu den tollen Toten, sondern eile, die Bücherstapel zu bezwingen …

Das jüngste Werk von Michael Marrak erwarb ich schon im Oktober auf dem BuCon und beim Signieren beichtete der Meister, dass er damit die deutsche Ausgabe zum ersten Mal in den Händen halte. Kurz beäugte er es, ob sein Satz korrekt die Druckerei verließ und fast wäre er vor lauter Begeisterung gar nicht mehr dazu gekommen, den magischen Stift zu benutzen.

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Skeptischer Meisterblick: Michael Marrak auf dem BuCon 2018

Auch wenn ich mich sehr auf die Wiederkehr in das Universum des »Kanons mechanischer Seelen« freute, kam ich erst jetzt dazu, mich erneut von Ninive an die Hand nehmen zu lassen und durch ihre abgedrehte, wunderbare Welt zu wandeln.

»Die Reise zum Mittelpunkt der Zeit« ist ein rasantes und witziges Abenteuer in der Stadt von Aris, der im »Kanon« ja seine Fähigkeit verlor, Gegenstände zu beseelen. Aber das brachte ihn auf die Idee, nach dem verschwundenen Mond der Erde zu forschen.
Und der Depp vergisst darüber Ninive.

Mir wäre das nicht passiert und Aris hat meine Ivi auch gar nicht verdient!

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Die Reise zum Mittelpunkt der Zeit von Michael Marrak

Der Herr Marrak hatte aber wohl Mitleid und so hilft sie ihm denn nach der wohlverdienten und bestimmt zu sanften Ohrfeige bei seiner Suche.
Dabei dürfen wir eine herrlich skurrile Stadtlandschaft bewundern, die so vollgestopft ist mit phantastischen Ideen, dass ich sehr hoffe, auch hierher zurückkehren zu dürfen.
Ein großer, lustiger Spaß mit genau den richtigen Einsprengseln Melancholie. Ein perfektes Buch zur Wiedereröffnung einer Bibliothek.

Ein bisschen mehr dann drüben im Mondschein des Fantasyguides: Die Reise zum Mittelpunkt der Zeit von Michael Marrak

Dann war da doch noch was drin

Das Abarbeiten eines SUBs ist sehr wichtig. So sollte man die Bücher der Herbstmesse vor der nächsten Frühjahrsmesse gelesen haben, denn diese kommt bekanntermaßen ganz plötzlich, meist morgen. Ähnlich verhält es sich mit Zeitschriften. Auch hier bietet sich eine Lektüre vor dem Erscheinen der nächsten Ausgabe an.
Und manchmal befolge ich solche Tipps auch, wie just mit der Ausgabe 38 des SF-Magazins Exodus geschehen.

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Exodus 38, Cover: Michael Marrak

Bisher gab es stets grafische Anreize, mir das Heft zu besorgen und auch diese Ausgabe war aus diesem Grund ein Pflichtkauf für mich, stellte man in den großformatigen Farbheft doch Michael Marrak vor. Den hab ich schon ganz oft gelobt und unvorteilhaft fotografiert, wie er mir ständig unter die Nase reibt. Aber ich bin ja auch Dichter und kein Knipser.

Erschienen ist das Heft zum Elstercon, den ich ja besuchte, und so konnte ich mir die Ausgabe frisch bei einem der Verleger, René Moreau selbst, kaufen.

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René Moreau auf dem Elstercon 2018

Meine bisherigen Erfahrungen mit den Storys in der Exodus waren nicht so dolle und das Magazin blieb sich da auch dieses Mal treu. Aber die Grafiken rissen alles raus, wenn auch der Herr Marrak die Düsternis beklagte und seinem schlecht kalibrierten Monitor die Schuld daran gab. Er kennt Elfen nicht so gut wie ich.

Aber dann überraschte mich das Heft doch noch. Ganz zum Schluss fand sich ein Artikel von Dirk Alt. Die Abweisung einer politischen Geschichte zum Thema Migration durch die Exodus-Redaktion veranlasste ihn, einige SF-Autoren zum Themenkomplex »Wie politisch ist die deutsche Science-Fiction?« zu befragen. Ein wichtiger Diskurs wie ich finde, da hier aus meiner Sicht zu wenig stattfindet, wenn ich auch Forderungen nach Geschichten über eine erfolgreiche AFD-Machtübernahme oder einem IS-Sieg wenig abgewinnen kann. Dirk Alt ließ dann sogar den alten Rechtsaußen der SF, Herrn Haubold zu Wort kommen, der sich sichtlich über die Propagandagelegenheit freute.

Man kann sich darüber streiten, ob es gut ist, ihm eine Plattform zu bieten, aber auf der anderen Seite rundet dieser Text die Sicht auf den politischen Teil des Fandoms ab.
Dadurch wird das Heft zu einem Zeitzeugnis. Irgendwann kramt ihr das Heft hervor und sagt »So war das damals, bevor das Mithril-Zeitalter der SF begann!«

Na, Lust bekommen? Zu den einzelnen Geschichten, den Illustrationen und einem Gedicht (ha!) äußere ich mich in meiner Rezi: Exodus 38

Phantastisches perpetuum mobile

»Wirtschaftlich gesehen ist die BuCon-Szene ein perpetuum mobile: Jeder gibt Geld fürs Zeug vom anderen …« – so twitterte der bezaubernde Oliver Plaschka über seinen BuConBucheinkauf.

Also von mir hat er nix gekauft, aber ich von ihm. Und das hatte ich auch schon lange vor und der erweiterten Neuausgabe von Fairwater konnte ich nicht widerstehen.

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Oliver signierte gleich mein frisch gekauftes Fairwater

Der BuCon 2018. Im Frühjahr hatte ich noch nicht vor, hinzufahren, aber da Marianne Labisch ganz überzeugend für ihre Idee eintrat, die vierte Fantasyguide Anthologie Scherben auf dem BuCon vorzustellen, packte ich auch dieses Jahr meine Sachen und fuhr in den Süden.

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Sascha Dinse und Marianne Labisch

Nach der obligatorischen Bürgerhaussuche konnten Micha Schmidt und ich unsere VIP-Schilder und die Con-Tüte in Empfang nehmen. Der Hauptsaal überraschte uns mit einer geschrumpften Fläche für die Tische zum Plauschen und Chillen, doch die Orga hatte die Bühne geöffnet und dort saßen bereits Holger M. Pohl und Markus Mäurer.

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Verleger Jürgen Eglseer im Gespräch mit Holger M. Pohl

 

Die Stände hatte man wie bei vielen kleinen Messen üblich, in mehrere doch recht enge Gassen aufgestellt, was zwar vielen Verlagen und AutorInnen die Möglichkeit gab, sich zu präsentieren, aber die Stände auch schnell unzugänglich machte. Nicht immer konnte man daher an die Bücher und Infos gelangen.

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Blick von der Bühne in den Saal

Und so schön es auch ist, sieben parallele Programmschienen anzubieten, optimal ist es nicht. So fanden sich für unserer Panel ganze zwei Interessierte, Sascha Dinse und eine Lyrik-Kollegin aus der Leselupe, plus Raumbeauftragte (ganz super: Sylvana Freyberg!).  Logisch, dass wir trotzdem ganz professionell unser Programm durchzogen und auch Spaß dabei hatten. Immerhin waren wir in der Überzahl.

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Andreas Flögel, Diane Dirt und Micha Schmidt während der Scherben-Lesung

Da ich auf dem Elstercon sehr viel Programm hatte, wollte ich auf dem BuCon lieber rumlaufen und schwatzen, beziehungsweise zuhören. Und ich kam auf meine Kosten.

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Tolle Gesprächsrunde: Oliver Plaschka, Laura Dümpelfeld und James A. Sullivan

Neben dem bereits erwähnten Oliver Plaschka, freute ich mich besonders, Michael Marrak wieder zu treffen, dessen neue Kanon-Novelle Die Reise zum Mittelpunkt der Zeit am Amrûn-Stand erhältlich war.

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Michael bewundert sein Werk

Als ich ihn um eine Signatur bat, hatte er das fertige Druckprodukt noch gar nicht in der Hand gehabt und so prüfte er mein Exemplar erst einmal. Immerhin zeichnete er diesmal auch für Satz und Layout verantwortlich. Nebenbei berichtete er von seinem Aufenthalt in Dublin. Er war ja auf Einladung des Goethe-Instituts dort.

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Kai Meyer am Golkonda-Stand im Gespräch mit Melanie Wylutzki

Wie immer lustig gestaltete sich auch der Besuch des Arunya-Standes, betreuen ihn doch meist Frederike und Guido Krain.

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Guido beim Signieren und eine strahlende Frederike

Von Guido bekam ich auch gleich ein Rezi-Exemplar des neuesten und neunten O.R.I.O.N-Bandes Göttin der Zeit und Infos zum Fortgang des Projektes. So wird es nach Abschluss der ersten Staffel mit Band 10 eine zweijährige Pause geben, um neue MitstreiterInnen zu finden. Ganz allein mag er solch Projekt nicht stemmen, zumal er ja diverse andere Eisen im Feuer hat.

Ansonsten ließ ich mir an vielen Ständen etwas erzählen und nahm einige Anregungen mit. Ich bin ja ganz froh, dass Frank W. Werneburg so viele Indi-Werke der deutschsprachigen Phantastik auch für den Fantasyguide bespricht, so kannte ich doch etliche der Autorinnen und Autoren zumindest vom Namen her und konnte Fotos für die Autorinnen- und Autorenseite schießen.

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Indi-Autor Dirk van den Boom

Zwar fand die DPP-Verleihung auch in diesem Jahr nicht auf dem BuCon statt, dafür aber verliehen die Orga wieder ihre eigenen Preise.

Der für besondere Leistungen ging diesmal an Erik Schreiber, der 660 Bücherbriefe gewürdigt sah und Werner Fuchs wurde für sein phantastisches Lebenswerk geehrt.

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Bernd Robker, Werner Fuchs und Erik Schreiber

Für die Laudation hatten sich Bernhard Hennen und Bernd Robker etwas Besonderes einfallen lassen. In einem fiktiven Interview stellten sie Werner vor. Dafür imitierte Bernd auf sehr amüsante Weise den Preisträger.

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Bernd und Bernhard

Etwas später präsentierte Torsten Low und sein Team die Gewinnerin und Gewinner der diesjährigen Storyolympiade. Also letztlich auch ohne DPP genügend Preisverleihungen, damit niemand etwas vermissen musste.

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Thomas Heidemann, Renée Engel und Johannes Gebhardt

Im Anschluss konnten wir einem bayrischen Restaurant noch sehr spannende Diskussionen zur SF, zur Lage in Deutschland und dem ganzen Rest führen und natürlich auch über Abwesende lästern. Das Übliche halt. Muss ja auch wieder ein Jahr vorhalten.

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Verleger Erik Hauser im Gespräch mit Allessandra Reß

Unsre kleine Gärtnerei

Mit christlicher Religion hab ichs nicht so, von daher hat mich eine eingehende Betrachtung mittelalterlicher Gemälde mit religiösen Motiven nie sonderlich interessiert.

Nun hat sich aber Christian von Aster einem jener Werke gewidmet und da mich jener Wortmeister fasziniert, überwand ich alle kulturelle Schranken und fuhr in die Z-Bar. Denn dort präsentierte Herr von Aster Boschs Vermächtnis: Eine phantastische Anthologie für deren Geschichten die Beteiligten Bildausschnitte des Gemälde-Triptychons Garten der Lüste von Hieronymus Bosch als Inspirationsquelle bekamen.

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Boschs Vermächtnis, Cover und Herausgeber: Christian von Aster

Mit großer Freude, die alte Wirkstätte des StirnhirnhinterZimmers wieder zu betreten, präsentierte Christian das dicke Büchlein. Neben ihm waren eine Autorin und fünf Autoren nach Berlin geeilt, uns das gärtnerische Erbe zu vermachen.

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Lauschet dem Meister Christian von Aster!

Allen voran erzählte Luci van Org in Vogeltränke ein durchaus glaubwürdige Variante des christlichen Schöpfungsmythos, deren Witz sich zum Finale hin immer weiter steigerte.

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Luci van Org

Sie las das mit genau der richtigen Mischung aus komödiantischem Ernst und schalkhafter Klamotte.

Ulf Torreck ist mit der Geschichte Damenwahl unter dem Pseudonym David Gray in der Antho vertreten.

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Ulf Torreck

Er teaserte seine Geschichte nur an, die zumindest eine interessante Datingkatastrophe versprach. Der große Mann ließ irgendwann seine rechte Hand frei und sie agierte fortan als munter wuseltrommelnde Untermalung der Geschichte.

Sascha Dinse kannte ich schon von einigen Texten und seinem Blog. Auf seinen Auftritt war ich sehr gespannt. Ruhig, fast schüchtern im Auftreten bot er die perfekte Untermalung seiner düsteren, apokalyptischen Rachegeschichte Lisbeth, die so ziemlich alles zusammenfasst, was man sich unter dem finsteren Mitteleuropamittelalter vorstellt.

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Sascha Dinse

Ob man nun eine Stunde alte Cure-Platten (also die wirklich alten) hört oder Sascha Dinse lauscht – stimmungstechnisch kann es nicht trüber werden.
Zum Glück kam dann die Pause und hellte meine Laune mit Schwarzbier auf.

Nach der kurzen Reise in die Helligkeit stürmte Michael Marrak die Bühne.

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Michael Marrak

Wie Christian anmoderierte, ebenfalls Seraph-Preisträger und das, man kann es nie oft genug sagen, völlig zu Recht für den grandiosen Kanon mechanischer Seelen.
Doch zunächst quälte er sich mit den Tücken platzsparenden Buchsatzes. Die Parabel vom Zwielicht ist passenderweise als Triptychon gehalten und Micha wollte eigentlich einen kursiv gesetzten Part vorlesen, jedoch schwenkte er dann später auf einen anderen Teil um. Elfenwerk steckt in jedem Detail.

So konnte Daniel Illger zwar nicht sein Bier austrinken, sprang aber gern zu einem Schäferstündchen herbei.

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Daniel Illger

Wer sich in Illgers phantastischem Werk auskennt, wird keine fröhliche Unterhaltung erwarten. Und er blieb sich in Der Schäfer treu. Ich hatte ihn 2016 auf der Leipziger Buchmesse das erste Mal lesen gehört, als er aus seinem Debüt Skargat vorlas – Seraph prämiert, wie ein stolzer Gastgeber und Mitpreisträger erwähnte.
Daniels Vortragsweise hat sich mächtig weiter entwickelt und überraschte mich durch seine hintergründige Düsternis.

Hingegen wieder unbekannt war mir Bernhard Stäber.

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Bernhard Stäber

In der Antho ist er unter dem Pseudonym Robin Gates vertreten. Nachtmahr behandelt eine walisische Silvestertradition, Mari Lwyd, und verfügt über genau jenen sich langsam aufschaukelnden Grauen um das Unglück eines Familienmitgliedes, das ich überhaupt nicht gern ertrage.
Das ist einfach nix für mein Darth Vaterherz. Toll war der Teil der Geschichte, den wir hörten, aber trotzdem.

Christian von Aster hatte uns sehr unterschiedliche Geschichten versprochen, und die bekamen wir auch.

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Der Nachlassverwalter: von Aster

Er ließ den Abend dann noch mit einem typisch Asteroiden Vortrag seines Vorworts ausklingen.

Der Garten der Lüste erscheint einem nach solch einer Lesenacht in gänzlich anderem Licht. Bosch hat da wieder einmal ziemlich finstere Gestalten unter seinen Erben gefunden und ich feiere das! Möge Boschs Vermächtnis die Runde machen und die Dunkle Seite mächtiger. Ihr wisst schon, die haben die Kekse.

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Lustvoll im Garten der Fantasie: Sascha Dinse, Michael Marrak, Ulf Torreck, Bernhard Stäber, Luci van Org, Daniel Illger und Christian von Aster

Ein Kanon beschwingter Fragen

Wenn ich begeistert bin, dann so richtig. In den letzten Monaten habe ich mich intensiv mit Michael Marrak befasst. Das begann quasi schon auf dem BuCon. Dort konnten wir uns unterhalten und natürlich ging es um Der Kanon mechanischer Seelen und um die Gesundheit. Wir werden ja alle langsam Gruftis.

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Michael Marrak auf dem BuCon 2017

Danach las ich endlich Lord Gamma und beschloss sogleich, dass es Zeit wird für ein Interview mit Michael für den Fantasyguide.
Inzwischen konnte ich sogar den fertigen Kanon verschlingen, ergänzende Fragen hinterherschicken und nach einigen Stunden Bastelei in Typo3 kann man das ganze Interview nun in seiner vollen Pracht bewundern: Interview mit Michael Marrak (2018)

Jedes Mal freu ich mich wie Bolle, wenn ich solche Interviews nicht nur mit Fragen würzen kann, die noch nicht unbedingt beantwortet wurden, sondern auch mit passenden Covern und Fotos. Ich hadere zwar immer mit mir, wenn ich mit der Kamera auf Leute losgehe. Denke mir, dass es eigentlich eine Belästigung ist, aber wenn dann das Foto zu einer AutorInnenseite oder eben einem Interview passt, bin ich dann doch ganz froh, meine Scheu überwunden zu haben.

Aber lieber ein paar Bedenken hegen als aufdringlich zu sein.