Momentan will mich der Mai mit kühler Luft erfrischen und von der Gartenarbeit abhalten, doch nur wenige Momente bleiben mir, mich dem Müßiggang hinzugeben.
Darum auch so wenig Artikel hier.
Nun aber bin ich mit dem Erzählungsbandes »Quo vadis, Armageddon?« von Michael Marrak durch, dessen Lesung ja jüngst im Otherland stattfand.
Es ist der erste Band seiner »Besten Erzählungen« und ich kannte daraus bisher nur »Die Stille nach dem Ton«, die zwar schön schräge Bilder und Ideen enthält, mir aber wegen des religiösen Touches nicht wirklich gefiel.

In »Quo vadis, Armageddon?« finden sich etliche Texte, in den sich Micha mit religiösen Mythen und Themen befasst, meist stark in die Horror-Richtung verschoben, so dass Barock-groteske Werke entstehen, deren Wortmagie mich regelmäßig verzaubert.
Großartige Schöpfungen wie die Knochenuhren in »EPITΔPH« oder der Orakel-Hafen in »Der Steinhafen« beweisen einmal mehr, warum Micha eigentlich als herausragender phantastischer Autor viel mehr bekannt sein sollte.

Die Mischung ist bunt. Ältere Texte, die für den Sammelband überarbeitet wurden stehen neben recht jungen Werken, darunter »EPITΔPH« erstmals als echtes Buch. Da die Gestaltung, wie bei so vielen Golkonda/Memoranda-Büchern, edel aussieht und Hingabe zur Kunst der Buchgestaltung ausdrückt, kann man überhaupt nichts falsch machen, wenn man sich dieses Buch besorgt. Toller Inhalt, schmucke Hülle – ein echter Marrak!
Ein wenig mehr zum gibt’s Buch in meiner Rezension: Quo Vadis, Armageddon? von Michael Marrak