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Die Zukunft der Teilchenbeschleuniger

So langsam bekomme ich Ordnung in meine Urlaubslektüre und das Beispiel Thomas Adam Sieber zeigt wieder einmal, dass sich Arbeit durchaus lohnen kann.
Für meine Rezi zu Nova 23 bastelte ich nämlich diverse AutorInnenseiten im Fantasyguide. Die dienen dort als Drehscheiben, um auf die Rezis und Artikel zu verzweigen. Bei Anthologien wird das recht schnell zu einem üblen Wust an Arbeit, da oft genug die Hälfte der Texte Debüts sind und es somit noch nichts zu den Mitwirkenden im FG gibt. Kein Wunder also, wenn das gerne mal unterlassen wurde. Dadurch aber gibt es einige Namen, die zwar immer wieder besprochen werden, aber eben keine Schnittstelle besitzen.

Nennt es Ordnungsfimmel oder typisch Beamter, mich stört sowas. Und daher eben für Nova 23 auch eine Seite zu Thomas Adam Sieber. Der wiederum erwies sich als Leser der Rezi und fand auch seine Seite. Aber nicht nur das, er meldete sich auch zu Wort! Feedback!
Yeah!

Jedenfalls wies er auf seinen Sammelband mit Erzählungen hin um seine Bibliographie zu vervollständigen und von da war es nur ein kleiner eMail-Schritt, bis ich ein Rezensionsexemplar in den Händen hielt.

Äquatorstraße von Thomas Adam Sieber, Cover von Paul Gauguin

Äquatorstraße von Thomas Adam Sieber, Cover von Paul Gauguin

Selbstveröffentlichungen haben in letzter Zeit keinen besonders guten Ruf erfahren, umso begrüßenswerter ist dann natürlich eine freudige Überraschung. Ja, Äquatorstraße fand ich richtig gut.

Ganz besonders die Titelgeschichte mit ihrem Roadmovie-Teil auf dem ausgedienten Teilchenbeschleuniger einmal rund um den Äquator, ist so eine Idee, die man im Kopf behält. Thomas hat dazu auch noch eine fluffige Geschichte draufgesetzt, sauber erzählt und ziemlich raffiniert mit Hintergrund gewürzt. Erzählerisch beweist der gesamte Band, dass er sehr sorgfältig zwischen Sprachstilen wechseln kann und so einen der Geschichte angemessenen Sound einzustellen vermag.
Darum klingt seine Rocker-Story Die Rock’n Roll Astronauten auch entsprechend dreckig und abgedreht, ohne je ins aufgesetzt prollige abzurutschen. So etwas kann nicht jeder.

Das Büchlein ist kein Schnäppchen, aber lohnenswert, zumal man auch noch einen Gauguin ins Haus bekommt.
In meiner Rezi gibt’s noch ein bisschen mehr zu den anderen Texten: Äquatorstraße von Thomas Adam Sieber.

Gehst‘ noch zum Späni?

Grad schrieb ich noch, ich schaff’s nicht so oft ins Second Life und schon war ich wieder drin.
Aber da die SF-Gemeinde nun schon seit zig Trillionen Jahren oder wie Piper es nennen würde seit »Millionen Lichtjahren« auf das Erscheinen von Nova 23 wartet, musste ich einfach die dargebotene Möglichkeit nutzen, bereits vorab etwas aus der mystischen Nummer zu hören.

02
Eine neue Nova am SF-Himmel: Marc Späni

Der Name Marc Späni sagte mir nix. Aber wenn er es in eine Nova schafft, muss sein literarischer Antrieb schon einige Power haben, dachte ich mir und tatsächlich überraschte der 1972 in St. Gallen geborene Schweizer und praktizierender Lehrer mit einer tollen Lesung.

Die Gastgeber Thorsten Küper und Michael K. Iwoleit steckten locker und gelassen Umzüge und technische Widrigkeiten weg und so konnte das Brennende Buchstaben Event beginnen.

09
MKI, Marc Späni und Thorsten in Plauderlaune

Marc las zunächst »Dr. Kojimas Cyber Symphonic Orchestra« aus Nova 23 vor. Hierzu hatte er extra kleine Soundschnipsel komponiert und mit Klaviergeklimper und professionellem Saxophonspiel eingespielt, die Thorsten irgendwie ins SL zauberte.
Sehr coole Idee, die traurige Liebesgeschichte zu untermalen.

Anschließend bot Marc Auszüge aus vier weiteren Erzählungen dar. »Home in the Woods« handelt von einem seltsamen Computerproblem. HFS 4000 spricht plötzlich rätoromanisch und Hauptfigur Schlumpf kümmert sich irgendwie darum.

10
Der Mann ohne Hemd: Marc Späni

»Die fünfte Stufe der Entspannung« ist eine Kurzgeschichte in fünf Teilen, die Marc anlässlich einer Ausschreibung für eine Anthologie schrieb, deren Erscheinen noch für dieses Jahr avisiert ist.
Man sollte die Ursache für einen intergalaktischen Krieg entwickeln und Marc rät uns in seiner Version, Flaschenöffner nicht einfach einzustecken.

Der »West Lake Blues« gehört zu einem bisher unvollendeten Zyklus von neun Erzählungen, die sich mit der Entwicklung virtueller Realität beschäftigen.

In seinem letzten Textauszug, »Ein metaphysikalischer Gesundbrunnen« geht es irgendwie um eine Beziehungskiste, aber Marc las uns nur das Nachspiel vor, da er hier vor dem Problem stand, einen Zeitsturz von 1400 Jahren sprachlich darzustellen. Er löste das, indem er seinen Icherzähler plötzlich während seines inneren Monologes in einen breites Rätoromanisch abgleiten lässt. Herrlich vorgelesen und ich verstand nur einzelne Wörter.

11
Mit 16 Avataren war der Wordl Culture Hub von MKI gut besucht

Das machte Laune auf mehr! Gehst‘ wieder zum Späni? Auf jeden Fall!

Und nun her mit Nova 23!