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Es kribbelt ja schon wieder!

Eigentlich habe ich überhaupt keine Zeit. Diverse Projekte wollen umgesetzt werden, der Garten ruft auch schon wieder und unzählige Filme und Serien harren meiner – doch ein gieriger Zwerg buddelt bereits in meinem Geist nach dem Mithril, aus dem neue Ideen geschmiedet werden.

Warum?

Weil es einfach megacool ist, das fertige Werk in den Händen zu halten. Gestern kam nämlich Zwielicht 11 ist Haus geflattert.

Zwielicht11

Zwielicht 11 hrsg. von Michael Schmidt und Achim Hildebrand, Cover: Björn Ian Craig

Zwielicht ist ein Horrormagazin im Taschenbuchformat und wird von Michael Schmidt  und Achim Hildebrand herausgegeben. Es enthält neben Kurzgeschichten deutschsprachiger Autorinnen und Autoren auch Übersetzungen, darunter Klassiker wie Algernon Blackwood und Artikel zum Genre.

Und hier komme ich ins Spiel. Aus einer riesigen Liste der Hall of Fame bedeutender Horror-Geschichten griff ich mir The Turn of the Screw von Henry James heraus und beleuchtete Werk, Autor und Rezeption. Von James war ich schon vorher fasziniert und so hatte ich keine Mühe mich mit diesem in Deutschland nicht ganz so bekannten US-amerikanischen Autor zu beschäftigen.

Die Freude steigerte sich noch, als ich auf Artikel von Virginia Woolf stieß, die sich auf ihre unnachahmliche Art mit Mann und Genre auseinandersetzten.

Zwar hat der Artikel mehrere Monate für die Vollendung benötigt, aber der Herausgeber war zufrieden.

Nächsten Monat gehe ich dann auch mal wieder in die Oper und inspiziere die Dramatisierung der Geschichte von Benjamin Britten. Ich lasse mich da komplett überraschen. Und im Sommer hoffe ich, dass wir es schaffen, das Anwesen von Henry James zu besichtigen. Es wird von National Trust betrieben und ich denke, dass es ähnlich interessant sein wird, wie das von Agatha Christie. Für so etwas zahle ich doch gern meinen Mitgliedsbeitrag.

Und was kribbelt nun? Vielleicht ja The Castle of Otranto von Horace Walpole?

Auf jeden Fall kann ich jedem Fan dunkler Phantastik das Horrormagazin Zwielicht nur wärmstens ans Herz legen.

Frühjahrsmüdigkeit

Ich bin im Moment etwas versackt, versumpft und unzufrieden, aber vermutlich will mein komischer Körper mir damit irgendwas sagen. Jedenfalls liegen zwei Lesungs- und ein Konzertbericht auf Halde und kommen über den Fotosortierstatus nicht hinaus. Mhm.

Dafür hab ich so richtig Bock auf die Arbeit an einem Artikel zu The Turn of the Screw von Henry James. Micha Schmidt frug mich, ob ich für eine der kommenden Zwielicht-Ausgaben nicht eine Story aus der Liste im Horror-Forum in einem Artikel besprechen möchte. Die Liste ist riesig und voller interessanter Namen, aber ich blieb bei Henry James hängen. Zum einen las ich in den letzten Jahren mit großer Freude seinen Roman Washington Square und die Novelle Daisy Miller und zum anderen blieb mir von der damaligen Beschäftigung mit dem Autor der geniale Titel The Turn of the Screw im Gedächtnis.

Also orderte ich das Buch und sah mich auch gleich nach Sekundärliteratur um.

Schraube

Das Durchdrehen der Schraube von Henry James

Als ersten Einstieg wählte ich Henry James (Leben in Bildern) von Verena Auffermann, da ich ein großer Freund von Fotos bin. Verena Auffermann bietet einen groben, aber sehr emotionalen Abriss der Lebensgeschichte von Henry James. Die Fotos, Zeichnungen und Bilder sind von hoher Qualität und so hat mich das großformatige Buch tatsächlich für den Menschen begeistert.

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Henry James (Leben in Bildern) von Verena Auffermann

Im Anschluss nahm ich mir die Henry James Biografie von Hazel Hutchison vor, die an vielen Stellen ausführlicher ist und zudem auf die einzelnen Werke eingeht. Auch dieses Buch enthält eine Menge Fotos, auch einige, die nicht bei Verena Auffermann zu finden sind, zumindest fielen sie mir dort nicht auf.

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Henry James Biografie von Hazel Hutchison

Biographisch bin ich damit ganz gut aufgestellt für den Artikel und nun kann ich mich an die Beschaffung von Material zum Werk selbst machen. Ganz oben auf meiner Wunschliste stehen Essays von Virginia Woolf, die in ihrer Jugend die literarischen Salonwege mit Henry James kreuzte und deren Meinung mich brennend interessiert, zumal in den Biographien erwähnt wurde, dass sich ihr Schreibstil auch an James orientierte. Virginia Woolf mag ich, seit ich vor Jahren Flush und To the Lighthouse las und seit Orlando liebe ich sie.

Irgendwo in ihrer Werkausgabe bei Fischer sind James-Essays und ich bin ganz froh, einen Grund zu haben, mal wieder etwas von ihr zu akquirieren.

Meine allerersten Eindrücke zu The Turn of the Screw habe ich in einer Rezi im Fantasyguide zusammengefasst. Das ist natürlich noch nicht der Artikel, sondern reißt die Themenfelder an, die ich bisher im Buch entdeckt habe. Es soll diverse Interpretationen zur Geschichte geben und im Artikel werde ich da rauf genauer eingehen. Außerdem gilt es, einige biographische Bezüge aufzuzeigen.

Als National Trust Mitglied müsste ich ja eigentlich schleunigst ins Lamb House reisen und ich bin nächsten Monat auch tatsächlich auf der Insel, aber in Schottland. Da folge ich dann den Spuren anderer Geister.