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Huhu, Cthulhu!

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Wie doch die Zeit vergeht. Grad (vor vier Jahren) weilte Charles Stross im Otherland und ich dachte: Boah, Du musst endlich mal wieder was von ihm lesen! Eben erst (letztes Jahr) kaufte ich in Edinburgh einen seiner Laundry-Files und ich dachte: Menno, die Reihe solltest Du unbedingt lesen!

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Charles Stross am 10.09.2018 im Otherland

Und nun war Charlie erneut im Otherland, nach einer extrem kurzen Vorwarnzeit, und was hab ich seit Du bist tot im Jahre 2010 von ihm gelesen? Nüscht.
Dabei schreibt der Mann super, ist unglaublich nett und kann live großartig für seine Werke begeistern. Wie auch am Montag.

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Charlie beim Lesen

Das Otherland war brechend voll. Bestimmt mehr als 60 Leute kamen, um Charlie über den neunten Band der Laundry-Files The Labyrinth Index erzählen und daraus vorlesen zu hören, und sich auch einen Ausblick auf den Fortgang der Merchant Princes Reihe nicht entgehen zu lassen.

Otherland-Betreiber Wolfgang Tress erzählte vorab, wie der erste Besuch von Charlie verlief. Der ging nämlich am Tresen vorbei und Wolf überlegte kurz, da er ihm bekannt vorkam, dann sah er ihn vor den Charles Stross-Bänden stehen, ein Buch herausnehmen und: »Er ist es!« Als ihn Charlie dann frug, ob er was dagegen hätte dass er das Buch signierte: »No, please!!!« Tage im Leben eines Buchhändlers, die man nie vergisst.

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Dämonisches Grinsen

Charlie weilte just in Berlin, da er hier Urlaub mit seiner Frau macht, die vergangene Woche Geburtstag feierte. Man konnte in seinen Tweets seinen Urlaub recht gut verfolgen, etwa den Buch im Technikmuseum.

Für Charlie läuft es gerade ganz gut. Der neunte Band der Merchant Princes Reihe und zugleich der dritte Teile der Empire-Games-Trilogie, Invisible Sun, erscheint nächstes Frühjahr und The Labyrinth Index schon im Oktober. Früher als gedacht. Eigentlich standen Arbeiten an einer neuen Space-Opera an, aber der Tod seines Vaters im letzten Jahr brachte die Planung durcheinander. Darum erscheint The Labyrinth Index drei Monate früher und ein Jahr später als geplant. Die Space Opera will er dann nächstes Jahr abschließen, 2020 soll sie erscheinen.

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Offen für Fragen

Die Laundry-Files bezeichnet Charlie als eine »series of comedy horror spy thrillers about lovecraftian monsters and computer science – and the british Gouverment«.
Es ist eine Parallelwelt-Geschichte nach einer Magie-Singularität. So brechen Cthulhu-artige Monster hervor und müssen von einer speziellen Organisation bekämpft werden. Das alles unter einem Premierminister, der eigentlich selbst ein Monster ist. Ganz unbeabsichtigt schreibt er quasi über Trump.

Charlie las aus The Labyrinth Index vor und ich gestehe, nicht allzu viel verstanden zu haben. Mein Englisch erscheint mir manchmal doch recht dürftig. Zum Lesen reicht’s, aber schnell gesprochen, verliere ruckzuck den Verständnisfaden. Dabei liest Charlie sehr spannend und voller Betonungen, setzt Pointen und hält intensiven Kontakt zum Publikum. Nicht wenige schmissen sich regelmäßig weg vor Lachen.

Ich entdeckte mich immer wieder dabei, einfach nur der Sprachmelodie zu lauschen. Keine Ahnung, warum mich das so fasziniert. Gestern Abend sah ich auf arte eine Doku über ein Interview, das Alice Schwarzer mit Romy Schneider führte. Die beiden sprachen fast nur französisch und Alice Schwarzer begleitete die Tonbandausschnitte in einem 2017 geführten Interview. Auf Französisch. Auch hier musste ich mich zwingen, zuzuhören und die deutschen Untertitel im Auge zu behalten und dabei nicht gebannt der Stimme auf ihrem Hoch und Ab zu folgen. Alice Schwarzer wirkt auf Französisch komplett anders. Mag aber auch am Thema gelegen haben.

Aber zurück ins Otherland. Charlie las auch noch ein kleines Schnipselchen aus Invisible Sun bevor er sich den Fragen zuwandte. Natürlich signierte er dann noch etliche Bücher.

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Eine wahre Freude.

Ich hatte mein Edinburgher Exemplar von The Nightmare Stacks dabei und er meinte, ich könne ruhig mit diesem, dem siebten Band, problemlos beginnen, da ein neuer Handlungsbogen begänne. Keine Ausreden mehr …

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Read this fucking book!

Im Anschluss zog ein großer Trupp weiter mit ihm in ein Bierhaus. Als 5:10 Uhr-Aufsteher trollte ich mit René zur U-Bahn, obwohl ich nichts lieber getan hätte, als den Abend noch zu verlängern. Gerade mit Wolfgang Neuhaus wären noch etliche Worte zu wechseln gewesen. Nun ja, ich hab ihn ja auf Band und bin grad fleißig dabei ein Interview mit ihm zu transkribieren.
Hab ja sonst keine Hobbys.

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Huhu, Cthulhu!


11 Kommentare

  1. Schnute sagt:

    maaaaannn, jetzt muss ich mir doch endlich endlich mal eins seiner Bücher zulegen. Zu meiner Schande muss ich nämlich gestehen, dass mir Stross zwar namentlich bekann ist, aber noch keines seiner Bücher seinen Weg zu mir gefunden hat. Das muss jetzt bald mal revidiert werden. Sehr schöner Bericht. Und erneut ein trauriges Seufz, dass wir in München kein Otherland haben.

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  2. nomadenseele sagt:

    Als was arbeitest du, dass du so früh aufstehen musst?

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