Montbron

Startseite » Literatur » Am Rande der Wahrnehmung

Am Rande der Wahrnehmung

Gerade gelesen:

Ulrich Holbein – Knallmasse

Gerade geschrieben:

Archiv

Blogstatistik

  • 35.153 hits

Die Buchmesse in Leipzig beginnt diese Woche und schon seit einiger Zeit füllen sich Postfach und Briefkasten mit dezenten Hinweisen auf Neuerscheinungen. Da ich mit dem dritten Band von Mark Twains Autobiographie leidlich ausgelastet bin, hielt ich mich dieses Jahr sehr zurück.

Nur bei einem konnte ich nicht Nein sagen. Der homunculus verlag hat mit einigen Phantastik-Veröffentlichungen mein Herz erobert und so orderte ich spontan ein Rezi-Exemplar für die dritte Seitenstechen–Ausgabe.

menschenfresser-der-liebe-cover

Menschenfresser der Liebe herausgegeben von Joseph Felix Ernst und Philip Krömer; Cover: Joseph Felix Ernst

Es handelt sich dabei um ein Literatur-Magazin in Taschenbuchformat wie Zwielicht, wobei der Fokus auf Lyrik und experimenteller Literatur liegt. Als Thema wählten die beiden Herausgeber Joseph Felix Ernst und Philip Krömer Menschenfresser der Liebe. Die bunte Mischung aus klassischen und zeitgenössischen Texten kreiste deshalb auch um Liebe und Kannibalismus. Bei den Klassikern fanden sich vom Kamasutra über Goethe, Dante bis zu Swift eine Menge Altbekannter wieder, wobei sich Swifts bitterböses Pamphlet über eine Möglichkeit mit der irischen Armut fertig zu werden, erschreckend aktuell las.

Am spannendsten fand ich jedoch die breite Lyrik-Auswahl. Es gibt im deutschsprachigen Raum zwei weitestgehend streng voneinander getrennte Lyrikwelten. Die eine findet online in unzähligen Plattformen statt, verfügt über eine große Anzahl von DichterInnen und auch über ein entsprechend großes Klientel an Leserschaft. Die andere Lyrikwelt erstreckt sich auf Publikumsverlage, staatlich geförderten Literaturwettbewerben und Feuilleton-Seiten.

Seitenstechen 3 bot mir nun wieder einmal einen Blick in diese zweite Welt und wie zu erwarten, ist auch hier von genial bis schwach alles vertreten. Auf meine Beobachtungsliste wanderte nun Ulrich Koch, dessen Texte das Magazin eröffneten und mich schwer begeisterten.

Auf der Leipziger Buchmesse wird es eine Lesung zu Menschenfresser der Liebe geben und sie steht schon auf meinem Plan. Bin gespannt, wie man ein solches Literatur-Magazin vorstellt.

In meiner Rezi drüben im Fantasyguide gehe ich auf ein paar Texte mehr näher ein: Menschenfresser der Liebe herausgegeben von Joseph Felix Ernst und Philip Krömer


2 Kommentare

  1. christahartwig sagt:

    Tja, was wünsche ich Dir denn dafür die Buchmesse? Guten Appetit? 🙂

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar